JHV 2014: Tischvorlage "Handelsstandort Aufseßplatz"

Handelsstandort Aufseßplatzverlorene Zeit zügig aufholen – Zwischennutzung kritisch prüfen.

  • von  Red StB
    20.01.2014
  • Parteileben

Ausgangslage

Seit Juni 2011 sind wir aktiv dabei den Platz für Handel und dabei insbesondere als Standort mindestens eines Vollsortimenters der Lebensmittelbranche nach der damals angekündigten Schließung des Kaufhofs/Edeka zu erhalten.

Nach wie vor ist dies unsere zentrale Zielsetzung bei der wir uns – nach allen Umfragen (unserer eigenen auf der von uns organisierten Bürgerversammlung, sowie aller folgenden sei es von der CSU der Einzelhandelsinitiative Südstadt aktiv oder zuletzt seitens des Bürger- und Informationsbüros) – des vollständigen Rückhaltes in der Bevölkerung sicher sein können.

Leider ist es durch die Übernahme des Projektentwicklers Multi Development durch einen Finanzinvestor zu einer weiteren großen Verzögerung im Planungsverfahren gekommen.

Dies wird dazu führen, dass ein realer Baubeginn wohl noch mindestens bis 2015/6 auf sich warten lässt.

Diese Verzögerung wiederum bedingt eine intensivere Auseinandersetzung mit Fragen der Zwischennutzung und – wegen der zeitlich begrenzten Projektfinanzierung – auch des Bürger- und Informationsbüros.

Die Finanzierung des Bürger- und Informationsbüros ist – nach unserem Kenntnisstand – nur bis Ende 2014 gesichert. Danach steht mindestens die Finanzierung des Büros und damit die von dort organisierte Ausstattung der Schaufensterfronten auf der Kippe. In wie weit die kulturelle Zwischennutzung „Artischocken“ dann weiter machen kann ist unseres Erachtens ebenfalls nicht abschließend geklärt.

Gleichzeitig lässt die bisherige kommerzielle Zwischennutzung zu wünschen übrig.

Allenfalls der „Trödelmarkt“ entsprach bisher der zu erwartenden Gestaltung.

Der „Weihnachtsmarkt“ zu dessen Eröffnung sich der Wirtschaftsreferent persönlich vor Ort zeigte war nichts anderes als der ohnehin stattfindende Trödelmarkt. Sieht man einmal von einem kleinen Weihnachtsbaum aus Plastik mit Blinklichtern am CSU Stand ab. (Die Absicht diesen dort aufzustellen  war dann wahrscheinlich auch der Grund warum den Vereinen, Parteien und Initiativen im Stadtteil kurzfristig die kostenlose Teilnahme angeboten wurde.)

Übertrumpft wurde diese Aktivität durch den „Spielwarenverkauf“ vor dem Eingang Landgrabenstraße.  Aus großen Plastiktaschen und aufgerissenen Kartons wurde hier billigstes Spielzeug verramscht.

Nur entsetzt konnte man dann allerdings über die angekündigte Deutsch-Türkische Buch- und Kulturausstellung sein. Mal abgesehen von dem an der Fassade angebrachten Werbeplakat (sonst in der Südstadt aufgrund der Werbeanlagensatzung zu recht nie genehmigungsfähig) war auch der Inhalt sowie das Auftreten diverser „Aussteller“ inakzeptabel.
So bestand das überwiegende Angebot der Bücher aus religiösen Verhaltensanweisungen und auch sonst hatte man eher den Eindruck sich dem Werbeangebot einer islamischen Gemeinschaft gegenüber zusehen als einer Deutsch-Türkischen Buch- und Kulturmesse.

Diese bisherige gewerbliche Zwischennutzung hat dem Standort und der Diskussion um die Aufwertung durch einen Neubau definitiv mehr geschadet als genutzt.

Es bleibt zu hoffen, dass der nun geplante „Basar“ ein deutliches Zeichen gegen Ramsch und für den qualitativ hochwertigen Fachhandel setzt der in der Südstadt Tradition hat, gleichwohl aber ständig ums Überleben kämpfen muss.

Die SPD Steinbühl beschließt daher:

Wir fordern die Stadtverwaltung dazu auf umgehend für eine Sicherung der Finanzierung der Fortführung der Arbeit des Bürger- und Informationsbüros zu sorgen.  

Wir appellieren an die Metro Poperties (als uns bekannten Hauseigentümer) sich bei Verträgen zur Zwischennutzung konkret mit deren geplantem Inhalt auseinander zu setzten und darauf zu achten, dass dieser nicht im Widerspruch zur geplanten und erwünschten Errichtung eines hochwertigen Einkaufszentrums an dem herausragenden Handelsstandort der Südstadt steht.
Wir würden und auch freuen, wenn sie sich im Rahmen der eigenen Öffentlichkeitsarbeit an den Kosten der Fortführung des gut eingeführten Büros bis zur Eröffnung des neuen Hauses beteiligen würden.

 

Schluss mit Ramsch im ehemaligen Kaufhof.

Die Stärkung des Handelsstandortes Aufseßplatz und damit der gesamten noch verbliebenen Fachhandelsstruktur der Südstadt braucht eine sinnvolle Zwischennutzung, Information und gemeinsame Anstrengungen um die bereits verlorene Zeit bei Planung und Umsetzung aufzuholen.